UNTERWEGS IN NORDCHILE (TEIL 4) – ÜBER HUMBERSTONE ZURÜCK NACH ARICA

Mit den ersten Sonnenstrahlen „pellen“ wir uns bereits aus unseren Schlafsäcken, um dem Schauspiel der aufsteigenden Dämpfe und Wasserfontänen zuzusehen. Vollkommen allein und ungestört können wir diesen Moment genießen und sind begeistert von der Kraft der Erde und der Schönheit der Natur. Da unser nagelneuer Benzinkocher am Vortag den Geist aufgegeben hat, erhitzen wir unser Wasser für den Kaffee kurzerhand im brodelnden Wasser des Geysirs. Dazu halten wir einfach die Wasserflasche direkt in die heiße Quelle. Dies hat erstaunlich gut funktioniert. Wir haben sogar von anderen Reisenden gehört, die ihre Frühstückseier in dem heißen Wasser gekocht haben. Man muss dabei jedoch beachten, dass das Wasser in diesen Höhen schon bei 78-85 Grad Celsius zu sieden beginnt. Dementsprechend länger müsst Ihr also euer Ei kochen, bevor es gar ist.

 

Leider endet unsere einwöchige Tour durch die nordchilenischen Nationalparks des Altiplanos heute. In knapp zwei Stunden fahren wir auf der Ruta 15 vom Hochland hinunter in die trockene Atacama Wüste. Auf dem Rückweg nach Arica besuchen wir noch die alte verlassene Salpeterstadt Humberstone. Hier befinden sich noch alle Gebäude und z. T. auch die Einrichtungsgegenstände im selben Zustand wie damals, als der Salpeterboom endete und die Stadt verlassen wurde. Ende des 19. Jahrhunderts gegründet, wurde Humberstone 1960 dann endgültig geschlossen und ist heute ein riesiges „Freiluftmuseum“. Etwa eine Stunde laufen wir durch diesen mystischen Ort und fühlen uns wie in eine andere Zeit versetzt. Doch die Gegenwart holt uns schnell ein, denn der Wagen muss zurück nach Arica gebracht werden.

Mit einem kurzen Zwischenaufenthalt in der Stadt Iquique, wo uns das alte, restaurierte Zentrum mit hölzernen Gehwegen und schönen Häuserfassaden begeistert, nehmen wir die letzte Etappe entlang der Panamericana Richtung Arica auf uns. Um keinen Preis wollen wir diese Tage im Altiplano missen und auf der Fahrt kreisen unsere Gedanken noch einmal um all die außergewöhnlichen und wunderschönen Momente unserer Tour durch den äußersten Norden Chiles.

Vorheriger Beitrag
UNTERWEGS IN NORDCHILE (TEIL 3) – ZU DEN BAÑOS DE PUCHULDIZA
Nächster Beitrag
UNTERWEGS IN NORDCHILE (TEIL 5) – SAN PEDRO DE ATACAMA, VALLE DE LA LUNA UND EL TATIO GEYSIRE