Cuesta Moraga an der Carretera Austral

ÜBER DEN CUESTA MORAGA NACH VILLA SANTA LUCIA

Am anderen Morgen erwartet uns unsere erste Passüberquerung. Doch zunächst geht es auf leicht hügeliger Strecke durch traumhafte Landschaften von immergrüner Schönheit. Überall strömt uns Frühlingsduft entgegen. Kurz nach Überqueren der längsten Hängebrücke der Carretera Austral am Lago Yelcho treffen wir auf zwei weitere Radler. Vicher aus Holland und Detlef aus Deutschland kommen uns von Futalefu, an der argentinischen Grenze gelegen, entgegen und wollen nun weiter in den Norden. Sie berichten von weiteren Radfahrern, welche sie auf ihrem Weg bereits getroffen haben und geben uns viele nützliche Tipps für die Weiterfahrt.

Radlerin auf Hängebrücke am Lago Yelcho, Carretera Austral,Chile

 

Nach dieser kurzen Pause heißt es für uns weiterradeln, immer „unserem“ ersten Pass, der „Cuesta Moraga“ entgegen. Bald schon müssen wir kräftig in die Pedalen treten und kommen bei strahlendem Sonnenschein ganz schön aus der Puste. Nicht nur die geschotterte Piste der „Cuesta Moraga“, die sich scheinbar immer steiler gen Himmel erstreckt, sondern auch gemeine Bremsen -„Tabaños“ genannt – machen uns hier das Leben bzw. Fahren schwer. Scheinbar haben sie es auf arglose Radfahrer abgesehen, die sich schwitzend den Berg hinauf quälen und keine Hand frei haben, um sich zu verteidigen. Auch wenn die ein oder andere „Tabaño“ dann doch auf der Strecke bleibt, sind wir froh, als wir nach ca. 2 Stunden endlich die Passspitze erreichen. Hier stärken wir uns ersteinmal mit leckerem, in der Fahrradtasche weichgedrücktem Kuchen und einer kräftigen Mate. Danach geht es in einer schönen und langen Abfahrt in das trostlose Straßendorf Villa Santa Lucia, wo wir in einer schäbigen Unterkunft unterkommen. Die alte Besitzerin zeigt wenig Interesse an uns, ganz im Gegensatz zu ihrem, erwachsenen Sohn. Er macht keinen Hehl daraus, wie „lindo“ (toll) er mich findet und versucht sogar, mich zu küssen (Natürlich nicht ungestraft ;-).

Am Abend taucht Marcelo aus Italien in der Herberge auf. Auch er berichtet von Vicher und Detlef, die er bereits in Futalefu kennen gelernt hatte und wir erzählen von unseren bisherigen Raderlebnissen.

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