Schon früh sind wir am nächsten Morgen auf den Beinen, denn heute steht die etwa 90 km lange Etappe bis in die Hauptstadt der Region Aysen, Coyhaique, bevor. Nachdem wir noch ein letztes Mal zusammen in eine „Panaderia“ (Bäckerei) ganz in der Nähe unseres Hostels gefrühstückt haben, nehmen wir Abschied von Luc. Er möchte schon früher in Coyhaique eintreffen und fährt deshalb voran. Doch wir werden uns bestimmt dort wieder treffen. Wenig später machen auch wir uns auf den Weg. Doch was ist das? Während eben noch ein schöner Rückenwind wehte, schlägt uns nun, mit den ersten Pedaltritten, Wind von vorn entgegen. So wird wohl die heutige Herausforderung nicht die Straße sein, sondern der so gefürchtete und berühmte patagonische Wind. Besonders tückisch sind die Kurven, in denen uns der Seitenwind fast von den Rädern „fegt“. Kurze Zeit nachdem wir Mañihuales verlassen haben, treffen wir am Straßenrand Judith wieder. Sie pumpt gerade Luft in ihre Reifen und überholt uns dann in schnellem Tempo. Wir lassen es ein weinig ruhiger angehen und genießen erst einmal eine Brotzeit. Dann geht es über angenehm gerade Streckenabschnitte gen Coyhaique, vorbei am Wasserfall „Cascadas de La Virgen“. Angesichts des herrlichen Wetters und der guten Straßenverhältnisse kommen wir sehr schnell vorwärts und der größte Teil der 90 km Etappe ist bereits bis zum frühen Nachmittag geschafft. Doch bevor wir in die Metropole Coyhaique einfahren, erwartet uns noch ein letzter Kraftakt. Auf steiler Strecke geht es zunächst hoch hinauf, bevor wir anschließend eine lange Talfahrt genießen. Erschöpft erreichen wir unser heutiges Ziel Coyhaique. Diese Stadt ist gleichzeitig auch der Endpunkt unserer Fahrradtour, da wir von hier weiter per Rucksack reisen werden.