Iguatu Wasserfälle, Argentinien

BUENOS AIRES, PUERTO IGUAZU UND POSADAS

Nach einigen Tagen in Santiago, wollen wir nun die noch verbleibende Zeit nutzen, um auch Argentinien besser kennen zu lernen. Bereits die kurzen Ausflüge haben uns neugierig gemacht und so nehmen wir den nächsten Bus nach Buenos Aires. Dieser bringt uns über das Valle de Aconcagua, vorbei am gleichnamigen, höchsten Berg Amerikas, zur Grenzstation. Nachdem an der Grenze alle gefährlichen Gegenstände kontrolliert und entschärft wurden (und dazu zählen hier, angesichts von Land- und Viehwirtschaft, auch alle frischen Lebensmittel) heißt es: Bingo. Ja genau, Bingospielen gehört zu einer argentinischen Busreise einfach dazu und auch wir versuchen unser Glück. Tatsächlich gewinnt Nico den Hauptpreis, eine Flasche Rotwein, was von allen „Nicht- Gringos“ mit gequältem Applaus kommentiert wird.

Buenos Aires

 

Am späten Nachmittag kommen wir in Buenos Aires an und finden gleich unser reserviertes Hostelzimmer im Tangoviertel „San Telmo“. Und der Tango lebt in Buenos Aires wirklich an jeder Ecke. Überhaupt hat die Stadt viel mehr Flair und Charme als Santiago, überall spüren wir den Einfluss der europäischen Einwanderer, insbesondere der Italiener. Gutes Essen, guter Wein, wunderschöne Architektur und vor allem die netten, aufgeschlossenen Argentinier – all das nehmen wir als Eindrücke aus unseren Spaziergängen durch die verschiedenen Viertel der Stadt – „barrios“ genannt – mit.

Iguazu Wasserfälle, Iguazu Nationalpark, Brasilien, Südamerika

 

Nach zwei Tagen heißt es dennoch Abschied nehmen, denn nun wollen wir in den Norden des Landes, nach Puerto Iguazu, im Länderdreieck Argentinien – Paraguay – Brasilien gelegen. Die Stadt hat nicht allzu viel zu bieten, was jedoch Jahr für Jahr Tausende von Touristen und Abenteurer wie uns dahin verschlägt sind die größten Wasserfälle der Welt. Wir besuchen die „Cataratas de Iguazu“ und den gleichnamigen Nationalpark an mehreren aufeinanderfolgenden Tagen und kommen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Gigantische Wassermassen, wie etwa am „Garganta del Diablo“ – stürzen in die Tiefe, überall rauscht es und die schwül-warme Dschungelatmosphäre zieht uns in den Bann.

Nasenbär

 

Besonders die vielen, farbenfrohen Schmetterlinge sind ständige Begleiter, aber auch der ein oder andere Nasenbär kreuzt unseren Weg. Letztere zeigen großes Interesse an unserer Wegzerrung – leckeren Croissants –hier „media lunas“ (Halbmonde) genannt. Als wir nur kurz unseren Rucksack abgestellt haben um zu fotografieren, schlich sich heimlich ein Nasenbär heran, öffnete in Windeseile mit seinen kleinen Pfoten den Reißverschluss des Rucksacks und klaute unsere Tüte mit dem süßen Gebäck.

Ruine des Jesuitenklosters Santa Anna, Region Misiones, Argentinien - ruins of the monastery santa anna, region misiones, argentina

 

Im Supermarkt von Puerto Iguazu treffen wir beim Einkauf auf zwei alte Bekannte – David und Antje, mit denen wir Silvester im „Torres del Paine“ gefeiert hatten, stehen vor uns in der Schlange. Da sie im selben Hostel wohnen, essen wir gemeinsam und erzählen von unseren bisherigen Erlebnissen. Nach wunderschönen Tagen, in denen wir auch die brasilianische Seite der Wasserfälle besucht haben, verlassen wir Puerto Iguazu in Richtung Posadas. Ebenfalls in der Region Misiones gelegen, wollen wir hier die Ruinenfelder der Jesuitenreduktion „Santa Ana“ besichtigen. 1633 gegründet, war diese eine von drei wichtigen Stützpunkten der missionarischen Tätigkeit des Jesuitenordens in dieser Region. Bis zu ihrer Ausweisung aus den spanischen Hoheitsgebieten im Jahre 1767, bauten die Jesuiten hier, nach europäischem Vorbild, mehrere Siedlungen mit Kirche und Dorfplatz, die jedoch danach schnell verfielen. Heute zeugen die Ruinen noch von den Resten jener Bauweise und wir genießen die Ruhe und Stille zwischen den verfallenen und vom Gras überwucherten Mauerresten längst vergangener Jahrhunderte.

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