UNTERWEGS IN NORDCHILE (TEIL 2) – DURCH DAS RESERVA NACIONAL LAS VICUÑAS

Für uns geht es nach einem kurzen Rundgang durch den wunderschönen Ort Parinacota weiter in den „Reserva Nacional Las Vicuñas“. Eine lange Staubwolke zieht sich hinter unserem Wagen entlang und wir werden auf den Schotterpisten ziemlich durchgerüttelt. Von weitem sehen wir die schwefeligen Rauchsäulen des Vulkans Guallatiri (6.063m) dem aktivsten Vulkan in dieser Region. Am Abend halten wir im gleichnamigen Ort und finden auch hier die Conaf-Station verschlossen. Guallatiri selbst ist ein vollkommen verlassener Ort, der wohl nur zu rituellen Festen bewohnt wird. Schließlich versuchen wir unser Glück bei der örtlichen Carabinero-Station und tatsächlich öffnet uns einer der Grenzbeamten. Auf unsere Frage, ob es möglich sei, hier irgendwo zu zelten, werden wir prompt eingeladen, in der Station zu übernachten. Man geleitet uns in einen kleinen Raum, wo wir unsere Schlafsäcke ausbreiten. Den restlichen Tag verbringen wir mit einem schönen Ausflug entlang des Flusses Guallatiri, wo wir auch auf ein Vicuña-Skelett stoßen und ein Pärchen von Anden-Gänsen aufschrecken.

Am nächsten Morgen erfahren wir die ganze Gastfreundlichkeit der Carabineros. An einem reichlich gedeckten Frühstückstisch geben sie uns gute Tipps für die weitere Strecke. Unser Ziel ist der Salar de Surire, ein großer Salzsee, an dem mehrere Kolonien von Flamingos beheimatet sind. Leider sind diese sehr scheu und wir sehen sie bei einem Rundgang auf knirschendem Salzboden nur von Weitem davonfliegen. Auf dem Salzsee selbst befindet sich auch eine Minenstation, die hier 1989 eingerichtet wurde. Eher per Zufall kommen wir in den Genuss, diesen, nur autorisierten Personen zugänglichen Bereich kennenzulernen. Eine Aymara-Familie mit einer Autopanne, die wir auf dem Weg mitgenommen haben, möchte hier ihren Reifen reparieren lassen. In der Zwischenzeit werden wir vom Chef-Ingenieur persönlich in die Kantine begleitet. Hier starren alle Augen auf uns „Gringos“, die vom Koch bewirtet, dass schmackhafte und deftige Essen der Mineros genießen.

Am Abend machen wir Halt in der Conaf-Station am Salzsee. Schon zuvor wurde uns versichert, dass es hier möglich sei, zu übernachten und tatsächlich finden wir ein schönes Zimmer in der Station. Am Abend trifft noch ein weiteres Pärchen ein. Dieter und Saskia aus Holland sind ebenso wie wir mit dem Mietwagen unterwegs und gemeinsam mit dem netten Conaf-Guardia verbringen wir einen schönen Abend am wärmenden Feuer.

Vorheriger Beitrag
UNTERWEGS IN NORDCHILE (TEIL 1) – VON ARICA IN DEN LAUCA NATIONALPARK
Nächster Beitrag
UNTERWEGS IN NORDCHILE (TEIL 3) – ZU DEN BAÑOS DE PUCHULDIZA