Rote Chilevogelspinne

TALCA, SIETE TAZAS UND PUTU DÜNEN

Tatsächlich scheint die Sonne, als wir in Talca aus dem Bus steigen. Insgesamt verbringen wir hier 5 Tage und nutzen die Zeit für mehrere Ausflüge in die nähere Umgebung. Neben Talca selbst, besuchen wir ein Weingut und erstehen im Rausch der Weinverkostung eine Flasche köstlichen Rotweins (den wir von nun an bis Weihnachten zusätzlich im Gepäck mit uns schleppen, als ob wir nicht schon genug Gewicht zu tragen haben).

Weingut in Talca

 

Huasos in Talca

 

Am zweiten Tag unseres Aufenthalts mieten wir, zusammen mit Leoni, einem netten Mädchen aus Deutschland, einen Mietwagen, mit dem wir zum „Reserva Nacional Siete Tazas“ fahren. Auf dem Weg dahin sehen wir bereits eine erste Vogelspinne, die in schnellen Schritten unseren Weg kreuzt. Beim Nationalpark angelangt, werden wir erst einmal kräftig zur Kasse gebeten. So müssen wir als Ausländer den doppelten Preis zahlen und auch unsere Fragen nach dem Grund dafür, werden nicht wirklich beantwortet. Dennoch bereuen wir die Fahrt hierher nicht, denn nach einem kurzen Weg durch dichten Regenwald, hören wir schon die Wassermassen rauschen. „Siete Tazas“, sieben Tassen, werden diese großen Wasserbecken genannt, die untereinander verbunden sind. Bis zu dreißig Meter Höhenunterschied überwinden die wild schäumenden Fluten des Rio Claro dabei. Wir genießen die Wanderung durch den dichten Urwald und treffen abermals auf eine Vogelspinne, die es sich auf den Steinen am Weg gemütlich gemacht hat. Fasziniert beobachten wir dieses Insekt in seiner natürlichen Umgebung. Aber nicht nur allerlei Tiere, wie seltsame schwarze Käfer oder flinke Eidechsen versetzten uns in Erstaunen, auch eine lustige Pilzart, die an dünnen Ästen von den Bäumen hängt und Honigwaben ähnelt, weckt unsere Aufmerksamkeit. Nach etwa zwei Stunden verlassen wir den Park und machen uns auf den Weg zurück nach Talca.

Siete Tazas

 

Pilz

 

Am anderen Morgen heißt es abermals früh aufstehen, denn wir wollen heute – wiederum zu dritt – einen weiteren Ausflug zu den Putu – Dünen, an der Küste bei Constitucion, unternehmen. Nachdem wir unseren geländegängigen Wagen von gestern gegen einen kleinen, roten Strassenflitzer eingetauscht haben, geht es über die Autobahn Richtung Küste. Nach etwa zweistündiger Fahrt kommen wir bei den Dünen an. Auf drei bis fünf km Breite und etwa 20 km Länge erstreckt sich hier, zwischen Strasse und Meer, ein langes Sanddünenfeld. Bei unserem Spaziergang fühlen wir uns ein wenig in die Sahara versetzt, auch wenn der starke Wind hier wesentlich erfrischender ist. Bis direkt an den Pazifik erstreckt sich der feine Sand und wir laufen noch ein wenig entlang der nun steiniger gewordenen Küste, bevor es zurück ins Hostel geht. Hier lassen wir den Tag bei einem schönen Glas Wein gemütlich ausklingen.

Putu Dühnen
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