NACH CURACAUTIN

Nachdem die Räder wieder einmal gesattelt sind – mittlerweile sind wir ganz geübt darin – fahren wir ein letztes Mal über die Brücke des Rio Laja und wenden uns wieder Richtung Süden. Bereits kurz hinter dem Ort La Laja wird die Strecke zu einer echten Herausforderung. Sie ist zwar, abgesehen von größeren und kleineren Löchern, asphaltiert, doch fehlt der sonst übliche, breite Seitenstreifen, der uns doch etwas Schutz geboten hat. Bei jedem vorbeirauschenden LKW spüren wir einen starken Luftzug, der uns fast von den Rädern zieht. Schwer mit Holz beladen, hupen sie meist direkt neben uns und der Schreck fährt uns jedes Mal in die Glieder. So sind wir am Abend doch relativ erschöpft und suchen bald nach einem geeigneten Ort, um unser Zelt aufzuschlagen. Bei dem Dorf Diuquin haben wir Glück und finden an einem kleinen Fluss einen schönen Platz. Zwar liegt dieser direkt unter einer Eisenbahnbrücke und dient wohl, angesichts des herumliegenden Mülls, als Picknickplatz der Dorfbewohner, dennoch sind wir froh, überhaupt etwas gefunden zu haben. Vorsichtshalber „verstecken“ wir unser gelbes Zelt hinter den dichten Büschen und kriechen bald in unsere Schlafsäcke.

 

Nach einer etwas unruhigen Nacht, in der uns nicht nur der Lärm eines Autoradios, sondern auch der vorbeirumpelnde Güterzugverkehr um den Schlaf brachte, packen wir unsere Sachen und setzen unseren Weg Richtung Süden fort. Doch irgendwie ist heute der Wurm drin. Zwar ist das Wetter schön und die Landschaft blüht im Frühlingsgrün, doch uns ist eher nach Abwechslung. Wir entscheiden, etwas weiter ins Landesinnere, in die Andenregion bei Curacautin und dem Vulkan Lonquimay, vorzudringen. Hier wollen wir zur „La SuizAndina“, einer Hostelanlage, direkt in den Bergen. Doch für heute kommen wir zunächst nur bis zum Ort Curacautin, wo wir, schon im Dunkeln, gleich von einem Mann angesprochen werden. „Ob wir eine Unterkunft suchen“, fragt er. Wir bejahen und er kann uns natürlich, welch ein Zufall, gleich etwas empfehlen. Wir sind etwas skeptisch, folgen ihm jedoch, da wir keine große Lust mehr haben, selbst lange zu suchen. Am Ende sind wir jedoch überrascht und nehmen das Angebot an.

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