Die Veste Wachsenburg im grünen Herzen Mitteldeutschlands
Wo auch immer auf der Welt man hinkommt, gibt es immer einzigartige, regional unterschiedliche Strukturen, die von früheren Versionen der jeweiligen Kultur errichtet wurden. In Ägypten gibt es zum Beispiel Pyramidengräber und im amerikanischen Südwesten Felsenwohnungen der Ureinwohner. In Europa gibt es die vielen mittelalterlichen Burgen und Schlösser, die über die Landschaft verstreut sind. Eine der am besten erhaltenen Burgen in Deutschland ist die Veste Wachsenburg, häufig auch nur kurz Wachsenburg genannt, in Thüringen.
Wie viele europäische Burgen liegt auch die Veste Wachsenburg in einer relativ ländlichen Gegend, in diesem Fall in Thüringen, im grünen Herzen Mitteldeutschlands. Ursprünglich wurde die Burg im 10. Jahrhundert auf einer Anhöhe errichtet, um die Umgebung zu verteidigen und als allgegenwärtiges Symbol für die militärische Vorherrschaft der Herrscher zu dienen. Sie ist Teil einer Reihe von drei Höhenburgen, den so genannten Drei Gleichen, die in der Gegend östlich der Stadt Gotha errichtet wurden.
Die Veste Wachsenburg ist etwas mehr als 93 Meter lang und hat eine Außenmauer mit mehreren kleinen Zitadellentürmen und einem größeren zentralen Wachturm in der Mitte. Wie um jede gute mittelalterliche Burg ranken sich auch um die Wachsenburg mehrere überlebensgroße Sagen. Die vielleicht aufsehenerregendste ist die, dass ein berüchtigter Raubritter (dessen Name aus den Aufzeichnungen gestrichen wurde) die Burg 1441 in seine Gewalt brachte und sie anschließend als Festung und Hauptquartier für Raubzüge in der Umgebung nutzte. Die Burg ist in gewisser Weise einzigartig, da sie sehr gut erhalten ist. Sie wurde im 17. und 19. Jahrhundert umfassend renoviert und zuletzt in den 1990er Jahren für moderne Zwecke umgebaut. Heute beherbergt die Burg ein Museum, ein Hotel, ein Restaurant und andere Einrichtungen, die auf die Besucher der Region ausgerichtet sind.
