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Gr221: Der Trockenmauerweg von Mallorca

Während viele Reisende in den Urlaub fahren, um sich an einem exotischen Ort zu entspannen und die Seele baumeln zu lassen, gibt es auch diejenigen, die neue Orte aufsuchen, um das Abenteuer zu suchen und sich neuen und interessanten Herausforderungen zu stellen. Anstatt in einem Resort zu faulenzen, wo sie von einem Kellner bedient werden, bevorzugen diese Touristen Aktivitäten, die sie in die Natur führen und eine körperliche Herausforderung darstellen. Ein gutes Beispiel für diese Art von Attraktion sind Fernwanderwege wie der GR221 auf der spanischen Insel Mallorca.

Mallorca ist eine große Insel mit vielen verschiedenen geografischen Merkmalen. Entlang der Nordwestküste befindet sich ein schmaler Gebirgszug, die Serra de Tramuntana, mit mindestens 11 Gipfeln, die 1.000 m oder höher sind. Entlang der gesamten Gebirgskette der Serra de Tramuntana verläuft der lange Wanderweg GR221, auch Ruta de la Pedra Seca (Route der Trockensteinmauern) genannt. Der Weg ist etwa 140 km lang und führt von der Hafenstadt Port D’Andratx an der Westspitze Mallorcas bis zur Stadt Pollença aus dem 13. Jahrhundert im Norden. Auf dem Weg kommt man an fast allen Highlights vorbei, die das Gebirge zu bieten hat. Dazu gehören nicht nur malerische Ortschaften, wie Deia, Valldemossa, Soller oder das Santuari de Lluc sondern vor allem auch spektakuläre Landschaften wie die Schlucht von Biniaraix, der Cuber Stausee oder der Puig de Massanella, der höchste erklimmbare Gipfel Mallorcas.

Wenn du den GR221 besuchen möchtest, solltest du dies am besten im Frühjahr oder Herbst tun, wenn das Wetter mild ist. Zwar ist der Weg das ganze Jahr über begehbar, aber obwohl Mallorca am Mittelmeer liegt, kann es im Winter vor allem im Gebirge sehr kalt werden. Der Sommer dagegen ist meist sehr heiß, was die Tour zu einer äußerst schweißtreibenden Angelegenheit macht.

Für die Strecke benötigt man in der Regel etwa sechs Tage. Im Abstand der einzelnen Tagesetappen wurden in den letzten Jahren bewirtschaftete Hütten errichtet. Diese solltest du aber unbedingt schon längere Zeit im Voraus reservieren, da sie oftmals ausgebucht sind. Einige Abschnitte führen auch durch Ortschaften in denen Unterkünfte angeboten werden. Wenn du lieber unabhängig und flexibel bleiben möchtest, empfiehlt es sich ein Zelt mitzunehmen. Zwar ist das wilde zelten auf Mallorca offiziell verboten, aber wenn man die Natur respektiert, kein Feuer macht und seinen Müll wieder mitnimmt, sollte es keine Probleme geben. Wenn man fragt, darf man eventuell auch sein Zelt neben einer der Hütten aufstellen.

Als Wanderer solltest du auch wissen, dass der Weg oft über Privatgrundstücke führt, auf denen Viehzüchter ihr Vieh weiden lassen. Es ist in Ordnung, diese zu durchqueren, aber achte darauf, alle Tore zu schließen, die du passierst, und sei höflich und rücksichtsvoll, wenn du durch diese Gebiete wanderst.