Flussquerung Laguna Torca

LAGUNA TORCA (TEIL 2)

Heute soll es zur „Laguna Torca“ beim Lago (See) Vichuquen gehen. Kurz hinter Lolol biegen wir auf eine Schotterpiste ab, die sich als sehr mühsam entpuppt. Nicht nur die vorbeirasenden Lkw-und Autofahrer, welche uns in eine dicke Staubwolke einhüllen, sondern auch die sandige und steinige Erdpiste macht uns zu schaffen. Immer wieder rutschen die Räder weg; an steilen Passagen müssen wir sogar schieben. Schnell stoße ich an meine körperlichen Grenzen und genieße jede Ruhepause. Auch Nico hat mit der sandigen Piste ganz schön zu kämpfen. Als ich nach einer steilen Abfahrt um die Kurve biege, sehe ich ihn im Graben liegen und befürchte das Schlimmste. Zum Glück ist er nicht sehr schnell gefahren und nur ein wenig weggerutscht. Eine leicht verstauchte Hand und kleinere Abschürfungen sind die Folge. Doch mit einer, von „Schwester Ina“ professionell angelegten Mullbinde kann es nach kurzer Zeit weitergehen.

Immer neue „Überraschungen“ hält die Straße für uns bereit. Nach einer Biegung sind wir mit einer ersten Flussüberquerung konfrontiert, welcher kurze Zeit später eine weitere folgt. Es sind zwar immer nur kleine und nicht tiefe Gewässer, dennoch heißt es jedes Mal: alles abladen und einzeln herübertragen. Das kostet nicht nur zusätzlich Kraft, sondern auch Zeit. So dämmert es bereits, als wir etwa 10-15 km vor der „Laguna Torca“ vor einem großen Haciendator um Asyl bitten. Da weit und breit kein Platz zum Zelten ist, hoffen wir hier für die Nacht unterkommen zu können. Leider wird uns dies verweigert und auch die Tatsache, dass es nun schon dunkel ist, stößt auf taube Ohren bzw. Augen. So bleibt uns nichts anderes übrig, als im schummrigen Licht unserer Stirnlampen weiterzufahren. Verzweifelt halte ich das nächstbeste Auto an. Eine freundliche Familie mit zwei Kindern nimmt uns, samt der Räder auf ihrem Pickup bis zur nächsten Ortschaft mit. Wir sind gerettet. Neben der Dorfkirche schlagen wir schließlich das Zelt auf und kochen uns, begleitet vom fröhlichen Gesang der Kirchgänger, ein spätes Abendessen. Neugierig treten die Dorfbewohner aus der kleinen Kirche und staunen über die zwei „verrückten Gringos“.

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