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Der Nationalpark Radal Siete Tazas in Chile

Morgendlicher Nebel, der die Berggipfel umspielt, eine Sonne, die das Wasser der Flüsse in tausend Farben schillern lässt und das sanfte Rauschen der Wasserfälle, das über jahrtausendealte Felsbecken hinabstürzt – der Radal Siete Tazas Nationalpark in Chile ist ein Schatz, der nur darauf wartet, entdeckt zu werden. Im Herzen der Provinz Curicó, in der Region Maule, eröffnet sich dem Reisenden eine Welt von atemberaubender Schönheit.

Der Name Siete Tazas bedeutet auf Spanisch „Sieben Tassen“ und bezieht sich auf die sieben natürlichen Felsbecken, die sich anmutig entlang des Claro-Flusses erstrecken. Gesäumt von dichten Wäldern und türkisfarbenen Flüssen, bieten sie ein Naturschauspiel, das seinesgleichen sucht. Die Tassen formen in ihrer Gesamtheit spektakuläre Wasserfälle, die zwischen einem und zehneinhalb Meter in die Tiefe stürzen. Noch eindrucksvoller präsentieren sich jedoch die Wasserfälle El Velo de Novia (Der Brautschleier) und La Leona (Die Löwin), die es auf eine Fallhöhe von 40 beziehungsweise 20 Metern bringen.

Seit seiner Gründung im Jahr 2008 hat sich der Park mit seinen 800 Hektar Urwald zu einem beliebten Wochenendziel der Santiago-Bewohner entwickelt. Besonders in den warmen Sommermonaten von November bis März erfreut sich der Nationalpark großer Beliebtheit. Während der Weihnachtsferien und im Januar herrscht ein reger Andrang, sodass für einen entspannten Aufenthalt eine frühe Reservierung von Hütten ratsam ist. Auch in der Nebensaison von September bis Oktober und April bis Mai, zeigt sich der Park von seiner besten Seite. Im Winter hingegen sollte man aufgrund starker Schneefälle und möglicher Schließungen Rücksprache mit der Parkverwaltung halten.

Die Anreise nach Siete Tazas, nahe der kleinen Stadt Molina und etwa 260 km von Santiago entfernt, ist ein kleines Abenteuer. Obwohl die Anreise mit dem Auto die teuerste Variante darstellt, bietet sie sich dennoch an, um flexibel und unabhängig zu sein. Doch Vorsicht: Die unbefestigte Straße nach Siete Tazas ist nicht in bestem Zustand. Eine preiswertere Alternative bietet die Busfahrt von Santiago nach Molina. Die Busse fahren vom Terminal Alameda ab und erreichen ihr Ziel nach etwa 3 Stunden. Ein weiterer Bus führt dann von Molina aus direkt in den Nationalpark.

Im Park gibt es 50 Campingplätze und sechs Hütten im Valle de la Catas. Diese bieten eine reiche Ausstattung, darunter einen Platz zum Feuermachen, einen Tisch und zwei Bänke und sogar einen Wasserhahn mit trinkbarem Wasser. Die Hütten hingegen sind aus Holz und bieten ausreichend Platz für eine Familie oder eine Gruppe von Freunden. Allerdings sei erwähnt, dass es im gesamten Valle de las Catas keinen Strom gibt. Wer etwas mehr Komfort möchte findet auch eine Vielzahl an Unterkunftsmöglichkeiten außerhalb des Parks.

Ein mehrerer Tage andauernder Aufenthalt im Park ermöglicht es Besuchern, die Schönheit und Vielfalt der Natur hautnah zu erleben. Neben dem Wandern und Campen bietet sich auch die Möglichkeit, die heimische Tierwelt zu entdecken. Von Vögeln wie Kondoren, Adlern und Enten bis hin zu Wildtieren wie Füchsen, Pumas und Eichhörnchen gibt es hier vieles zu entdecken. Wer sich also auf den Weg in den Radal Siete Tazas Nationalpark macht, darf sich auf ein authentisches und faszinierendes Naturerlebnis freuen.