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Reichstag in Berlin

Der Reichstag in Berlin ist eines der berühmtesten Wahrzeichen der Hauptstadt und ein Symbol deutscher Geschichte. Er befindet sich am nördlichen Ende der Ebertstraße am Südufer der Spree in unmittelbarer Nähe zum Tiergarten und Brandenburger Tor.

Das Gebäude im Stil der Neorenaissance wurde 1884 vom Architekten Paul Wallot entworfen und 1894 feierlich eröffnet. Es beherbergte von 1894 bis 1933, also während des Deutschen Kaiserreichs (1871-1918) und der Weimarer Republik (1919-33), den Reichstag. Ein Brand am 27. Februar 1933, führte zur völligen Zerstörung des Plenarsaals und löste die Ereignisse aus, die zur Übernahme der diktatorischen Macht in Deutschland durch Hitler führten. Das stillgelegte Gebäude wurde durch die alliierten Bombenangriffe während des Zweiten Weltkriegs zusätzlich beschädigt. Das Gefecht um den Reichstag war Teil der letzten Kämpfe bei der Einnahme Berlins. Die Vernachlässigung in den Nachkriegsjahren führte zu einem weiteren Verfall.

Das im britischen Sektor gelegene Reichstagsgebäude wurde nach der Teilung Berlins schon bald zum Symbol der deutschen Einheit. Daher entschied der Bundestag, das Gebäude trotz der starken Kriegsschäden zu erhalten. In den 1970er Jahren wurde es teilweise restauriert und diente Ausstellungen und Sonderveranstaltungen. Nach der Wiedervereinigung von West- und Ostdeutschland im Jahr 1990 wurden unter der Leitung des britischen Architekten Sir Norman Foster umfangreiche Restaurierungs- und Renovierungsarbeiten durchgeführt. Die riesige Glaskuppel des Gebäudes, einst sein auffälligstes Merkmal, wurde wieder aufgebaut. Eine Innenrampe führt spiralförmig zur Spitze der Kuppel und bietet einen spektakulären 360°-Blick auf die Stadt und lässt das Sonnenlicht bis auf den Boden der Parlamentskammern fallen. Es gibt sogar elektrische Funktionen, mit denen die Menge an Sonnenlicht, die in den Raum fällt, reguliert werden kann.

Nach Abschluss der Restaurierung wurde der Reichstag zu einer der bedeutendsten Touristenattraktionen Berlins, die jedes Jahr Hunderttausende von Besuchern anzieht.

Im Juni 1995 wurde das Gebäude zum Mittelpunkt der Kunstwelt, als es von 90 professionellen Kletterern und 120 Montagearbeitern im Auftrag der Künstler Christo und Jeanne-Claude in mehr als 90.000 Quadratmeter silbernen Stoff gehüllt wurde. Mehr als fünf Millionen Menschen sahen sich die Installation an, die als eines der ehrgeizigsten Projekte von Christo und Jeanne-Claude angesehen wurde. Der Reichstag blieb 14 Tage lang verhüllt und alle Materialien wurden anschließend recycelt.

Am 4. Oktober 1990 hatte der Bundestag des wiedervereinigten Deutschlands zum ersten Mal im Reichstag getagt und im folgenden Jahr beschlossen, den Regierungssitz von Bonn nach Berlin zu verlegen, wobei der Reichstag zum ständigen Sitz des Bundestages wurde. Obwohl die Nutzung des Reichstages auf Kritik stieß, eröffnete der Bundestag am 7. September 1999 dort seine erste Sitzung.