Der Nationalpark Los Cardones
Der Nationalpark Los Cardones in Salta ist genau das, wonach er klingt: voll von Cardones (oder Kandelaberkakteen). Diese Kakteen sind riesig und noch beeindruckender, wenn man bedenkt, dass es Hunderte von Jahren gedauert hat, bis sie diese Größe erreichten.
Der 1996 gegründete Nationalpark Los Cardones ist vielleicht am besten für seinen landschaftlich reizvollen Teil des Calchaquies-Tals bekannt, der den Besuchern einen Einblick in die einzigartige bergige/tropische Geografie der argentinischen Provinz Salta bietet. Er liegt im zentralen Westen Argentiniens und ist eine weitläufige Landschaft mit Schluchten, Gebirgen und Tälern, die sich auf 650 Quadratkilometern in unterschiedlichen Höhen zwischen 2.500 und 5.226 Metern erstreckt. Das Gelände mit seinen Bergen, Tiefebenen und Becken beherbergt eine Vielzahl von Wildtieren, darunter die vom Aussterben bedrohten nördlichen Guemel und Vicunas sowie 100 für Argentinien typische Vogelarten, von denen der Kondor die bedeutendste ist. Im Park kannst du außerdem 70 Millionen Jahre alte Dinosaurierspuren und präinkanische Höhlenmalereien besichtigen.
Die Durchschnittstemperaturen im Winter liegen bei 12 Grad Celsius und im Sommer bei 18 Grad Celsius, was den Park das ganze Jahr über zu einem angenehmen Ort für eine Reise macht. Die meisten Niederschläge fallen in den Sommermonaten von November bis März.
Der höchste Punkt des Parks ist der Cerro Negro mit 5.226 Metern, und es gibt unzählige Gebiete zu erkunden, wie die Cachipampa-Ebene, das verzauberte Tal, den Obispo-Hang, die von den Inkas angelegte Tin-Tin-Straße, mehrere Churqui-Wälder und natürlich das Wahrzeichen – Argentiniens größten Kandelaber-Kaktuswald.
Der Nationalpark Los Cardones liegt zweiundsechzig Meilen von der Provinzhauptstadt Salta entfernt. Die nächstgelegene Stadt ist Cachi. Um den Park zu besuchen, kannst du auf einer spektakulären Strecke von Salta nach Cachi direkt durch den Park fahren.
In der Tat ist die Fahrt von Salta hierher fast so beeindruckend wie der Park selbst. Sie führt über einen besonders atemberaubenden Abschnitt der Route 33, der als Cuesta del Obispo bekannt ist. Die Straße beginnt dabei einfach, aber nach einigen Kilometern führt die unbefestigte Straße den Berg hinauf. Und zwar ziemlich steil mit vielen Haarnadelkurven. Aber obwohl die Straße nicht asphaltiert ist, kann man sie mit auch problemlos mit einem normalen Pkw befahren. Zahlreiche Aussichtspunkte auf dem Weg laden zum Fotografieren ein. Oben auf dem Berg gibt es eine kleine Kapelle namens Capilla San Raphael kurz nach der Cuesta del Obispo (Bischofspiste). Ab und zu solltest du auch den Himmel beobachten. Vielleicht hast du Glück und siehst einen Andenkondor.
In Cachi angekommen, empfehle ich, ein paar Tage zu bleiben. Der Ort und seine Umgebung sind wunderschön (und die nahe gelegenen Weinkellereien sind auch nicht zu verachten).