Gipfelstürmer und Sinnsucher – Eine Wanderung in die Höhen von Gran Canaria
Nun, es war ein exquisiter Morgen, als wir uns auf die serpentinösen Pfade des Gran Canaria Gebirges wagten. Der Himmel, ein perfektes Azurblau, versprach uns einen Tag ohne meteorologische Kapriolen. Doch in den Bergen, das weiß jeder versierte Wanderer, sind die Elemente so launisch wie ein verschmähter Liebhaber.
Die Luft war durchsetzt mit einem Bouquet von Aromen: Lavendel, Thymian und das harzige Parfum der Kiefern, die das Landschaftsbild prägten. Die ersten Sonnenstrahlen entfachten die Atmosphäre, und die Erde selbst schien zu pulsieren, als würde sie unsere Expedition begrüßen. Wir hatten uns für die Route entschieden, die durch den Inagua-Naturpark führt, ein wunderbarer Mix aus autochthoner Flora und Fauna, von bizarr geformten Kiefern bis hin zu den scheuen Kaninchen, die gelegentlich unseren Pfad kreuzten.
Je höher wir stiegen, desto mehr veränderte sich die Vegetation. Niedrige Sträucher machten Platz für monolithische Felsformationen, die wie von gigantischen Künstlerhänden geformt schienen. Jeder Schritt, jeder Atemzug bei der Höhenluft fühlte sich an wie eine Interaktion mit der umliegenden Natur. Zwischen den Steinen blühten kleine, zähe Pflanzen – ein Triumph der Resilienz über die harschen Bedingungen. Es war, als ob die gesamte Szenerie ein lebendiges Gemälde wäre, das in jedem Moment seine Farben und Formen ändert.
Schließlich erreichten wir den Gipfel von wo aus sich ein schier unendliches Panorama auftat. Der atlantische Ozean in der Ferne funkelte wie ein Meer aus Saphiren, während die Sonne ihre Strahlen wie goldene Pfeile durch die Wolken schoss. Wir standen da, schweigend, absorbierend. Dieser Ort hatte etwas Sakrales, eine unbeschreibliche Aura, die Worte trivial erscheinen ließ.
Bevor wir uns auf den Weg zu unserer Unterkunft machten, zogen Wolken auf und hüllten den Gipfel in ein Meer aus Watte. Die untergehende Sonne brachte mit ihrem magischen Licht die Szenerie zum leuchten und auf einmal standen wir inmitten eines surrealen Gemäldes voller Rottöne. Einfach unbeschreiblich schön.
Im Endeffekt war diese Wanderung mehr als nur eine physische Reise; sie war eine Odyssee der Sinne, eine Pilgerfahrt für die Seele. Gran Canaria, du bist nicht einfach ein Stück Land im Atlantik; du bist eine Oase der Inspiration, ein lebendes Gedicht, das man nicht liest, sondern erlebt. Und so, mit neuen Eindrücken im Kopf und Ehrfurcht im Herzen, verließen wir das Gebirge, das uns mehr gelehrt hatte, als Worte je könnten.